Kind und Hund – geht das gut?

Für ein gutes und respektvolles Miteinander zwischen Kindern und Hunden braucht es ein sicheres Handwerkszeug.

Hunde und Kinder können voneinander profitieren. Doch Vorsicht, es gibt einiges zu beachten. Es ist immer wieder schön, zu sehen, welche Begeisterung unsere Fellnasen bei Kindern auslösen können. Gerade war ich wieder mit einem meiner Hunde in einer Kita. Die Kinder reagieren mit Skepsis, Furcht, Unsicherheit, aber auch übermütig und mit Begeisterung auf Hunde. Damit Furcht und Unsicherheit vor dem Tier nicht bestätigt werden, braucht es sicheres Handwerkszeug, Respekt und Hilfe für Umgang und Annäherung.

Dabei werden die häufigsten Fehler gemacht, denn Kinder und Hunde müssen erst den Umgang miteinander lernen. Oft erlebe ich, dass Eltern ihre Kinder einfach zu fremden Hunden hinlaufen und sie streicheln lassen. Schlimmstenfalls versucht das Kind, den Hund auch noch zu umarmen. Hier kann es zu verheerenden Folgen kommen. Denn kleine Kinder sind häufig auf Augenhöhe mit dem Hund – und ein Abwehrschnapper im Gesicht kann die Reaktion des Hundes sein. Leider sehe ich auch häufig, wie Kind und Hund auf engstem Raum ohne Regeln miteinander klarkommen sollen.

Nein, Hunde müssen nicht alles erdulden oder über sich ergehen lassen, auch wenn auf sogenannte familienfreundliche Rassen zurückgegriffen wurde. Dafür gibt es leider jede Menge Beispiele. Vor einigen Jahren kam es etwa zu einem Vorfall, in dem ein Kind dem Hund mehr als 30 Tacker ins Ohr gesetzt hat – bis der Labrador schließlich böse zugebissen hat. Es wird immer wieder davon berichtet, dass der Hund zugebissen hat, aber sehr selten darüber, was der Mensch verkehrt gemacht hat. Grundsätzlich müssen Hund und Kind den Umgang miteinander erst lernen. Beide benötigen klare Regeln für ein respektvolles Miteinander. Doch wie sehen diese aus?

Der Hund benötigt seine Rückzugs- und Ruhezonen, die dann für die Kinder tabu sind. Ressourcen wie Futter, Hundespielzeug und Kauartikel sollten nie einfach in der Wohnung herumliegen. Hunde müssen lernen, Kinder nicht zu zwicken, nicht anzuspringen, nicht das Essen aus der Hand zu klauen, nicht umzurennen und ihr Spielzeug zu teilen. Kinder müssen lernen, nicht an Fell und Schwanz zu ziehen und ihre Finger nicht in Ohren, Nase oder Schnauze zu stecken. Genauso wenig wie der Hund nicht nach dem Kind schnappen soll, darf das Kind nicht nach dem Vierbeiner schlagen oder ihn treten. Das Ganze benötigt natürlich aufmerksame Aufsicht. Wenn es zu wild wird, trenne ich Kind und Hund und sorge für Ruhe.

Respekt ist keine Einbahnstraße. Bei gegenseitigem Respekt kann eine unvergessliche Freundschaft fürs Leben entstehen.