Was würde der Herr Knigge sagen?

Selbst wenn der Hund „Tut nix“ heißen sollte: Halter einer Fellnase sollten generell umsichtig mit ihrem Tier umgehen.

Wie wäre es damit, den Umgang miteinander leicht und angenehm zu gestalten, um das gesellige Leben freundlich, liebenswürdig und wohlig miteinander zu verbringen? Das waren die Gedanken des weltberühmten Adolph Knigge, der durch seine Beobachtungsgabe und Aufmerksamkeit das Buch „Über den Umgang mit dem Menschen“ geschrieben hat. Was würde sich wohl Herr Knigge heute von Hundebesitzern wünschen?

Höflichkeit, Rücksichtnahme, Achtsamkeit, Fairness oder Respekt, das sind die Werte, die ich mir von jedem Hundebesitzer wünsche. Ich lade Dich dazu ein, Deinen Hundealltag zu reflektieren: Beherzigst Du die oben genannten Werte mit Deiner Fellnase im Umgang mit Deinen Mitmenschen? Müssen Hunde wirklich in fremden Vorgärten, an Hauswänden, Hecken und Gartenmäuerchen urinieren? Nein, es stinkt und zerstört nach und nach das Eigentum anderer. Auch notorisches Rüdenpinkeln alle fünf Sekunden hat nichts mit Notdurft zu tun. Wenn Du ein solches Exemplar haben solltest, lass Dir von einer sachkundigen Person helfen.

Was machst Du, wenn Dir in der Öffentlichkeit Menschen begegnen – Jogger, Walker, Radfahrer, Kinder oder Leute mit angeleintem Hund? Auch wenn Dein Vierbeiner „Tut nix“ heißt, gibt es hier nur eine richtige Antwort, und die ist, bei anbahnenden Begegnungen den Hund zu sich zu rufen und durch die Leine zu sichern. So werden Anspringen, Umrennen oder andere Belästigungen seitens des Hundes vermieden.

Selbst wenn sich Dein Hund für diesen Teil der Außenwelt nicht interessiert, gibt es viele Menschen denen man es nicht ansieht, dass sie panische Angst vor Deinem Vierbeiner haben. Auch Radfahrer wissen es sehr zu schätzen, wenn Sie das Gefühl haben, dass Du Deinen Liebling im Griff hast. Gerade von Radfahrern höre ich häufig ein erleichtertes Dankeschön.

Gastronomie – toll, dass wir in einem Land leben, in dem auch Fellnasen willkommen sind. Gerade deswegen solltest Du hier besonders umsichtig sein. Bellt Dein Hund andere Gäste an oder kann er noch nicht ruhig unterm Tisch liegen, ist er vielleicht noch nicht so weit. Auch solltest Du es vermeiden, den Vierbeiner mit an den Tisch zu setzen, ihn vom Tisch zu füttern oder gar den Teller ablecken zu lassen – denn das kann für Nicht-Hundebesitzer sehr unangenehm bis ekelhaft sein.

Ich gebe zu, das sind Dinge, die Arbeit machen, aber das sollte doch für Hundehalter selbstverständlich sein. Ist Dir doch mal ein Patzer passiert, dann hab doch bitte keine Scheu, Dich ehrlich zu entschuldigen – und wenn Schaden entstanden ist, Dich aufrichtig darum zu kümmern. In den meisten Fällen lassen sich aufgeregte Gemüter so schnell wieder besänftigen. Und wenn es mit der Besänftigung mal nicht klappen sollte, bleib trotzdem höflich, denn wir wissen nicht, was gerade in unserem Gegenüber vorgeht.

Das Schöne ist, diese klaren Werte kosten nichts – und bewirken ein angenehmes Miteinander.