Klare Strukturen schaffen Sicherheit
Hunde brauchen klare Regeln, die ohne Ausnahme berücksichtigt werden sollen. Sonst kann es mit der Erziehung eines Vierbeiners schiefgehen …
Erziehung bedeutet Sicherheit für unseren Vierbeiner. Doch wo fange ich an? Wo höre ich auf? Das sind die Fragen, die sich viele Ersthundebesitzer stellen. Dabei ist es nicht schwer, der erste Grundstein sollte Zuhause gelegt werden. Wenn sich mein Hund schon dort wie eine Wildsau benimmt, wie soll er sich dann woanders besser benehmen können?
Hierbei helfen klare Regeln, die ohne Ausnahmen beibehalten werden sollten. Warum? Naja, an dieser Stelle gibt es eine klare Sprachbarriere. Der Hund versteht unsere Lautsprache nicht, wir verstehen nicht immer die Hundesprache. Der Mensch mag lieber über alles diskutieren, der Hund liebt es, im Hier und Jetzt zu handeln. Klare Strukturen schaffen mehr Sicherheit, als viele vermuten. Was im Umkehrschluss heißt: Wenn Du Dir die Mühe nicht machst, bedeutet das große Unsicherheiten für Deinen Schützling, da er nicht genau weiß, an welche Regel er sich halten soll. Einige Trainer sprechen hier von sozialer Verwahrlosung.
Wir haben einen aktuellen Fall, der zeigt, wie extrem sich fehlende Strukturen bei einigen Hunderassen auswirken können. In unserem Beispiel geht es um einen belgischen Schäferhund, der mit neun Monaten absolut unberechenbar, kaum an der Leine handelbar ist und seine Familie vor alles und jedem beschützen möchte. Genau das passiert, wenn rassespezifische Dinge nicht berücksichtigt werden, keine klaren Grenzen gesetzt werden und starke Strukturen und Rituale nicht aufgebaut werden.
Schnelle, reaktive Hunde müssen die Langsamkeit und Ruhe lernen, währen introvertierte Hunde lernen sollten, mehr aus sich rauszukommen, damit aus ihnen kein Angsthund wird. In unserem Beispiel fehlte die Idee eines Grundkonzeptes sowie Bewegung, Disziplin und Zuneigung an den richtigen Stellen. Du findest, Zuneigung hört sich einfach an? Leider ist es nicht immer so einfach. Ein Beispiel: Unser Belgier reagiert auf fremde Personen sehr aggressiv, der Halter versucht ihn liebevoll zu beruhigen. Leider fühlt der Schäferhund sich dadurch nicht beruhigt, sondern in seinem Verhalten absolut bestätigt. Daraus kann sich in wenigen Monaten ein sehr schwieriger, bis gefährlicher Vierbeiner entwickeln.
Gib Deinem Hund eine klare Richtung mit klaren Grenzen, vermittel ihm das jeden Tag, immer und immer wieder. Du wirst schon nach vier bis sechs Wochen erste Veränderungen bemerken. Bei ausbleibenden Erfolg hol Dir am besten professionelle Hilfe, die speziell auf Dich und Deinen Hund eingeht.